RaRo-WG 2023 – das Abenteuer im Alltag

Eines verrückten Tages beschlossen wir Jugendlichen/ gerade Erwachsenen, dass wir gerne für eine Woche ins Pfadiheim einziehen würden. Diese Idee war allerdings nicht ganz aus der Luft gegriffen – sie entspricht einer offiziellen Methode der RaRo, die auf der PPÖ-Seite (mit Begeisterung) gefunden wurde. Selbstverständlich zog diese Entscheidung einigen Planungsaufwand nach sich – fand sie doch nun erstmals in der Pfadigruppe Wr. Neudorf statt – , doch am 17.04. zogen die RaRo (oder zumindest eine kleine Auswahl), tatsächlich ins Christoph-Migazzi-Haus ein.

Parallel zur CaEx-Heimstunde richteten wir uns im Heim ein, holten den Wuzzler von Regina ab und begannen die WG damit zu kochen und den Abend auskingen zu lassen. So nebenbei besprachen wir den Verlauf der Woche – die Administrativa halt …

Dienstag war schon spannender, wir wachten das erste Mal in der WG auf – da der Alltag beibehalten werden sollte zu sehr unterschiedlichen Zeiten (von 5:30 bis 9:30 Uhr). Tagsüber spielte sich wieder der langweilige Alltag von Lernen, Universität, Zivildienst und sonstigem ab, nach Biber und GuSp Heimstunde aßen wir selbstverständlich wieder und bekamen Besuch von unserer Leiterin. Bei einem gemütlichen Apfelsaft planten wir dann unser Projekt für diese Woche – eine Bedingung der Methode RaRo-WG. Dafür hatten wir uns bereits vor der WG auf den Panda-Badge geeinigt (ein Projekt von WWF und PPÖ, um den stufenangepassten Kontakt mit Umwelt- und Artenschutz zu fördern). Wir hatten also viel mit Pfadithemen zu tun. Hoffentlich überfordert das unsere Versuchsteilnehmer nicht zu sehr. Auch dieser Tag musste jedoch mit schlafengehen enden, auch wenn unser Traumpaar das mit einer „Dokumentation“ über „Anti-Traumpaare“ zu verschieben wusste.

Ich denke der Ablauf ist nun bekannt. Mittwoch: Aufstehen -> Kaffee trinken -> Geschirrspüler ausräumen -> Frühstücken -> Lernen.
Dieser Abend ist jedoch geprägt von der regulären RaRo-Heimstunde (also eine RaRo-Veranstaltung während einer RaRo-Veranstaltung …). Diese Zeit nutzten wir allerdings, um Burger zu machen – gutes Essen kann nicht überbewertet werden. Umweltbewusst – wie wir seit Beginn des Panda-Badges sind – einigten wir uns auf Bohnenburger und zeigten so unser Wissen, das wir zu Beginn des Badges einschätzen mussten. Nach der Heimstunde beschlossen wir unser Wissen und Gesangstalent zu testen … hast du schonmal von „Blind-Karaoke“ gehört? Eigentlich ist es recht einfach. Mit einem Beamer wird eine Karaoke-Version von einem Lied auf eine Wand projiziert und die Melodie laut abgespielt. Die Singenden sitzen auf einem Sofa mit dem Rücken zur Wand, sodass sie den Text nicht sehen können. Für alle anderen gilt es Ohren zuzuhalten, da wahrscheinlich relativ schiefer und textlich falscher Gesang folgt. Allerdings hatten wir auch sehr viel Spaß und haben irgendwann zu gewöhnlichem Karaoke gewechselt. Die dabei aufgenommenen Videos dürfen wir aufgrund potentieller rechtlicher Folgen bezüglich des Folterverbots leider nicht teilen.

Auch am Donnerstag hatten wir wieder einen lernintensiven Tag. Soll heißen: aufstehen, lernen, lernen, lernen, essen, lernen, Kaffee, lernen, lernen, Abendessen. Obwohl zwei weitere Bewohner seit der Heimstunde eingezogen waren, waren wir auf einem personellen Tiefstand. Zwei der Einwohner unseres Experiments mussten dem Gelderwerb nachgehen, der dritte hatte Sehnsucht nach seiner Freundin und begab sich in eine Region jenseits aller Zivilisation.

Freitag war der letzte ganze Tag unseres Zusammenlebens. Zur Abwechslung war auch dieser Tag von Lernen geprägt. Am Abend durften die Leitenden der RaRo bei einer WiWö-Heimstunde aushelfen und danach die WG ausklingen lassen. Wir bekamen erneut Besuch und wiederholten unsere Karaoke Erfahrungen, sowie ein neues Spiel, das wir von unseren Leiter*innen gelernt hatten.

Danach kam der traurige Samstag, an dem wir zwar mit Pancakes und Halloumi-Semmeln begonnen, danach jedoch mit Putzen und Reflexion weitermachen mussten. Bei der Verabschiedung kullerte dem ein oder anderen vielleicht sogar eine Träne die Wange herunter. Wie gut, dass wir uns nur 6 Stunden später zum nächsten Abenteuer trafen. Aber das, ist eine andere Geschichte …

Geschrieben von Jakob Welkens