GuSp Sommerlager 2021

Nach zwei langen Jahren ohne Sommerlager durften 2021 auch die GuSp wieder für 10 Tage aus Wiener Neudorf fort, um gemeinsam zu zelten, bauen und Spaß zu haben.

Dieses Jahr entschieden wir uns für den Großlagerplatz Zellhof in Salzburg, wo viele Gruppen nebeneinander ihr Lager aufschlagen können. Von dort versuchten wir, all das nachzuholen, was uns letztes Jahr aufgrund der Pandemie nicht möglich war.

So fuhren also 18 GuSp und vier Leiter*innen am 9. August mit Zug und Bus nach Zellhof, wo uns eine frisch gemähte Wiese und freundliche Nachbarn erwarteten. Bald begann sich abzuzeichnen, dass es für die meisten das erste richtige Zeltlager war, der Aufbau war ziemlich anstrengend. Doch mit ein bisschen Motivation waren unsere Schlafplätze und der Grundriss der Kochstellen am ersten Abend bereits aufgestellt.

Für das diesjährige SoLa verzichteten wir auf ein Motto, wie man es von den WiWö kennt, und genossen somit ein Lager mit viel Zeit für individuelle Projekte und gemeinsame Aktivitäten. Derer gab es viele: Die Lage des Lagerplatzes zwischen drei Seen nutzten wir häufig, um schwimmen zu gehen. Beim Shop gab es deliziöse Leckereien. Und am Lagerplatz übten die GuSp Knoten und Bünde, knüpften, nagelten, ließen ihrer Kreativität freien Lauf. Bei der Erfüllung von drei Projekten zu einem unserer acht Schwerpunkte gibt es nämlich ein Abzeichen.

Doch bevor die meisten der GuSp mit ihren Projekten anfangen konnten, mussten viele noch das Versprechen machen. Dafür hatten wir dieses Jahr erst wenig Zeit, deshalb setzte sich Martin mit den GuSp zusammen und erarbeitete mit ihnen die 8 Gesetzespunkte der Pfadis. Die Kinder waren recht fleißig, und so bekamen alle, die noch keines hatten, am Freitag ihre grünen Stufenhalstücher verliehen. Dafür hielten wir nach einer Fackelwanderung eine kleine Versprechensfeier am Seeufer ab.

Die 18 Kinder teilten sich in drei Patrullen auf, die gemeinsam kochten, wanderten und andere kleine Tätigkeiten miteinander erledigten. Nach einem kleinen Teambuilding am Dienstag waren wir gut aufeinander abgestimmt. Wichtig war das vor allem für den Hike: Auf die zweitägige Wanderung gingen die GuSp in ihren Patrullen und sollten sich mit Karte, Kompass und ein paar Hinweisen orientieren können. Um das zu üben, schickten wir die GuSp am Vortag in den nächsten Ort, um sich dort mit Karte und Kompass zu orientieren. Als Belohnung gab es ein Eis.

Einfach war der Hike trotzdem nicht. Die rund 18 Kilometer plus Umwege schafften nicht alle, manche wurden unterwegs abgeholt (kein Problem, da immer ein Leiter irgendwo in der Nähe ist). Alle anderen durften eine abwechslungsreiche Route durch Wald, Felder und kleine Dörfchen genießen. Die Nacht verbrachten die älteren GuSp auf einem Bauernhof und manche schliefen sogar unter dem Sternenhimmel (der am Land so viel schöner ist als in Wiener Neudorf). Am nächsten Tag planten die übriggebliebenen ihre Route selber und brauchten nur wenige Stunden zurück zum Lagerplatz.

Ein absolutes Highlight auf dem Lager war das alljährliche Kochduell am Donnerstag. Dabei stellt jede Patrulle ein dreigängiges Menü zusammen, das von einer Jury auf Geschmack, dahintersteckendes Teamwork und das Erscheinungsbild beurteilt wird. Unsere Leiter/Meisterköche Max und Alex standen bei Fragen zur Verfügung, griffen aber nicht ein oder schmeckten gar ab. Die Jury (Meli, Martin, Julian) war von den Ergebnissen überwältigt. Schon die Vorspeisen waren nicht schlecht, aber was dann auf uns zukam, hätte sich wohl keiner ausgemalt: Burger mit Fleisch und vegetarisch, der Käse perfekt angeschmolzen und mit knusprigen Erdäpfeln. Ein cremiges Risotto, bei dem Mund und Augen wässerten (mit Kürbis und Süßkartoffel). Folienkartoffeln mit dreierlei Kräuterbuttern, die direkt aus dem Himmel hätten sein können. Doch nichts hätte uns auf die Nachspeisen vorbereiten können. Selbstgemachte Topfenknödel, bei denen Jamie Oliver einpacken kann. Pancakes, wie wir sie nicht mal in unseren süßesten Träumen kannten. Und eine Sinfonie aus Mascarpone, Beeren und gerösteten Keksen. Die Entscheidung fiel uns schwer, auch wenn alle Gerichte anonym serviert wurden, doch am Ende gewann die Patrulle der Killer Enten mit Toast, Risotto und Topfenknödeln.

Doch neben den bereits genannten Höhepunkten am Lager gab es auch ein paar weniger erfreuliche Wendungen: Die geplante Nachtwache konnte wegen des schlechten Wetters am Ende des Lagers leider nicht stattfinden. Stattdessen machten wir einen Spieleabend mit Tischtennis, Poker, Mikado und hatten trotzdem viel Spaß und waren am nächsten Tag wieder munter zum Abbauen.

Denn das Abbauen gestaltete sich mindestens so mühsam wie der Aufbau. Ein Zelt aus der Hülle zu ziehen, das dauert vielleicht zehn Sekunden. Aber alles putzen, trocknen lassen und so zusammenlegen, dass das Zelt auch wieder ordnungsgemäß verstaut ist, das kann schon dauern. Dementsprechend hatten wir zum Glück zwei Tage für den Abbau eingeplant. Natürlich nicht ohne den ein oder anderen Lichtblick: Ein paar motivierte GuSp bauten uns im Rahmen ihres Projektes noch extra für das letzte Abendessen einen Pizzaofen und buken für alle nochmal phänomenale Pizzen. Und später am Abend gab es beim Abschlusslagerfeuer Abzeichen.

Und so kam das Sommerlager der GuSp langsam zu seinem Ende. Am letzten Tag bauten wir noch bis zur letzten Sekunde ab, setzten uns in den verspäteten Bus und hätten auch noch den Zug verpasst, hätte der sich nicht selber verspätet. Ein kleiner Schockmoment, aber wir Pfadfinder*innen sind ja fröhlich und unverzagt und lassen uns nicht so schnell aus der Ruhe bringen.

Auf der Heimreise bemerkte man, wie anstrengend dieses Lager war. Statt brav diesen Bericht zu schreiben, schliefen die GuSp im Zug. Deshalb haben wir Leiter*innen das dieses Jahr ausnahmsweise übernommen.

Verleihungen:

Versprechen: Anna S., Anna K., Christoph, Elena, Isabel, Lea, Marcell, Paul, Rafael, Sebo, Sophie, Valerie

Spezialist zu „Schöpferisches Tun“: Flo, Gaith, Sebo, Tobias

Spezialist zu „Bereitschaft zum Abenteuer des Lebens“: Flo

Geschrieben von: Julian