RaRo PFILA 2019 – St. Georgen

Am Freitag, den 7. Juni, machten sich die (meisten) RaRo öffentlich auf den Weg nach St. Georgen im Attergau, um am diesjährigen Bundespfingsttreffen teilzunehmen, welches unter dem Motto „Brückenbauer*in“ stattfand.

Im Laufe des Weges trafen wir auch immer mehr andere Gruppen, die ebenfalls dorthin pilgerten. Auf Teilen des Weges hatten wir sogar ganze Züge nur für uns. Den Weg vom Bahnhof zum Lagerplatz bewältigten wir schließlich zu Fuß, aber netterweise wurde unser Material transportiert. Als wir schließlich ankamen, war es schon relativ dämmrig, so dass wir unsere Zelte schließlich im Dunkeln aufbauen mussten, ebenso wie den Hangar. Dies rächte sich mitten in der Nacht, als eben jener durch plötzlich auftretenden, starken Wind auf eines unserer Zelte geweht wurde, was einigen von uns einen ordentlichen Schrecken versetzte. Trotzdem überstanden wir die erste Nacht ohne gröberen Schäden, anders als der Hangar, den wir das restliche Lager über leider nicht mehr verwenden konnten.

 Am nächsten Morgen warteten wir ungeduldig auf die offizielle Eröffnung des Lagers, damit wir endlich mit dem Bau unserer Brücke beginnen konnten. Diese war Teil der insgesamt 437 m langen Brücke, die sich um den ganzen Lagerplatz zog, und von der jede Gruppe einen Teil baute. Unser Plan war ein Hauptturm mit zwei Zugbrücken an den gegenüberliegenden Seiten. Sehr ambitioniert, und wir waren nicht überzeugt davon, dass wir das tatsächlich so hinbekommen würden wie geplant, machten wir uns nach dem Mittagessen, welches leiwanderweise für uns gekocht wurde, und der offiziellen Eröffnung inklusive Spatenstich ran an den Bau unseres Brückenteiles. Da wir viele Leute waren, teilten wir uns in Interessengruppen, eine für den Hauptturm und eine für die Nebentürme. Doch bevor wir mit irgendetwas beginnen konnten, mussten wir erst mal Holz hohlen … und davon eine ordentliche Menge. Das Holzlager war am anderen Ende des Lagerplatzes, und nachdem wir festgestellt hatten, dass unsere Transportmethoden im Bezug auf das Verhältnis Person zu Holz extrem ineffizient waren, entwickelten wir im Laufe der Zeit so gute Strategien, dass andere Gruppen diese sogar kopiert haben.

Nachdem endlich das richtige Holz in ausreichender Menge vorhanden war, ging es ans Binden. Der Bund des Lagers? Kreuzbund. Dieses Lager war ein Traum für alle Knoten und Bünde Fans. Langsam entstanden so das Grundgerüst der drei Türme, sodass wir am Abend wirklich beruhigt sagen konnten, dass wir am nächsten Tag tatsächlich mit diesem Projekt fertig werden konnten. Wer denkt, dass jetzt ein „DOCH DANN“ kommt, den müssen wir leider enttäuschen, denn wir wurden tatsächlich in der vorgegebenen Zeit fertig. Nicht nur hatte unsere Brücke einen Boden und zwei funktionierende Zugbrücken, uns blieb sogar genug Zeit, um die Brücke mit den extra dafür mitgebrachten Regenbogenfahnen zu schmücken (es war schließlich Pride Month!).

Nachdem wir sogar früher als geplant fertig geworden waren, hatten wir noch genug Zeit, die restlichen Brücken zu begehen und zu bestaunen, die tatsächlich eine riesige Brücke um den Lagerplatz bildeten. Es gab noch ein paar andere Zugbrücken, eine Brücke mit Hollywoodschaukel, selbstgemachte Flying Fox, Hangelgriffe und sogar eine Wippe! Die Stabilität der einzelnen Brücken variierte stark, eine fiel um als wir nur daran vorbei gingen.

Am Nachmittag gab es mehrere Vorträge zu verschiedenen Themen wie Menschenrechte, Politik, aktuelle Ereignisse etc., zu denen wir uns anmelden konnten. Danach begannen wir leider wieder mit dem Abbau der Brücke, da wir am nächsten Tag zu Mittag bereits abreisen mussten. Der Abbau gestaltete sich wesentlich einfacher und schneller als der Aufbau.

Da es ein offizielles Lagerfeuer bereits am Samstagabend gab, bei dem jede Gruppe einen Beitrag vorbereiten musste (wir tanzten zur Cantina Band, was wir eigentlich schon vor 2 Jahren in Braunau machen wollten…UPPS), wurde am Sonntagabend eine Disko organisiert, deren Musik man auch nicht an unserem eigenen kleinen Lagerfeuer entkommen konnte.

Am Montag mussten wir schließlich nur noch unsere Zelte plus einen Gemeinschaftshangar abbauen, dann konnten wir uns auch schon auf den Weg zum Bahnhof machen. Die Rückreise gestaltete sich wesentlich ruhiger und verschlafener als die Anreise, da manche von uns doch einiges aufzuhohlen hatten.

geschrieben von: RaRo: A NEW HOPE