RaRo SOLA 2018 – Königstetten

Am frühen Morgen des Freitags, 27. Juli 2018, trafen sich (fast) alle RaRo frisch und fröhlich (wie man es als 16-20 jährige Person halt sein kann) pünktlich um 12:15 am Bahnhof in Wr. Neudorf, um in ein perfektes, bis ins letzte Detail geplante Sommerlager zu starten.

Die erste Herausforderung: Ohne LeiterInnen, öffentlich, über Meidling und Tullnerbach – nein, sorry, Tullnerfeld – nach Königstetten zum Lagerplatz zu kommen. Wer unsere Instagram Story verfolgt hat, weiß ja, wie gut das funktioniert hat. Mittagessen gab es jedenfalls in Meidling am Bahnsteig, weil wir eine Stunde auf den nächsten Zug warten mussten.

Nach diesem ersten Abenteuer erreichten wir schließlich am späteren Nachmittag unseren Lagerplatz, auf dem bereits der Hanger aufgebaut war, weshalb wir uns nur mehr um unsere Zelte kümmern mussten. Und um die Wiese, die uns gefühlt bis zur Hüfte ging. Aber auch nachdem wir den Dschungel beseitigt hatten, konnten wir nicht wesentlich mehr Baumaterial als vorher entdecken, welches dankenswerterweise genau für eine Kochstelle gereicht hat.

Die ersten Tage verbrachten wir hauptsächlich mit Essen, Mafia spielen, im Planschbecken chillen, Essen kaufen, schwimmen, mehr Mafia spielen und anderen für die RaRo typischen Aktivitäten. Herausragende Leistungen, die in diesen ersten Tagen erbracht wurden, waren:

  • Den Nachbarn zu helfen, ihre Kinderschaukel aufzustellen (und dafür für immer Zutritt zu ihrem Pool zu bekommen)
  • Spätestens um 9.30 Uhr aufzustehen, weil es einfach zu heiß in den Zelten war #KeinSchattenamLagerplatz
  • Zwei Mal die Gegend erkunden, einmal um Mitternacht und einmal zu Mittag (Anm.: Um Mitternacht war die Temperatur wesentlich angenehmer)
  • Eine mathematische Formel aufzustellen, mit der sich die gesamte Anzahl an gemachten Kniebeugen in einer bestimmten Wochen/Tageszahl „Laurenzias“ berechnen lässt
  • Haferflocken mit Sojamilch als Frühstück zu etablieren
  • Jenes bisschen Vertrauen, das in der Gruppe noch herrschte, durch unzählige anti-gruppendynamiche Spiele wie „Steinmörder“ oder „Mafia“ endgültig zu zerstören
  • Schach bis spät in die Nacht zu spielen
  • Poker zu spielen (natürlich ohne echtes Geld)

Nachdem keine der oben genannten Aktivitäten eigentlich geplant gewesen waren, hatten wir natürlich auch anderes Programm. So bauten wir einen Pizzaofen, und haben zweimal wirklich hervorragende Pizza produziert. Das manch kreativer Geist beim Belag jener etwas übertrieben hat, und somit die Curry-Pizza geboren wurde, mag jeder für sich selbst als positiv oder negativ zu bewerten wissen.

Da wir (oder manche zumindest) generell gerne diskutieren, wurde eines Tages eine richtige Debatte, mit Regierung, Opposition, freien Rednern und einem Präsidium ins Leben gerufen, um über das frei gewählte Thema der Mindestsicherung zu diskutieren. Das einzige, worauf verzichtet wurde, war angesichts der Temperatur die Kleiderordnung.

Und wie es sich für ein ordentliches SoLa gehört, das nicht gerade von Regen geflutet wird (RIP SoLa 2017), gingen wir natürlich auf einen Hike. Nachdem wir insgesamt doch nicht so wenige Leute waren, teilten wir uns in zwei Gruppen:

  • Gruppe „Überlebenschance 10%“: Unser Ziel war es, ohne Karte – nur mit Kompass – den Weg nach Weidlingbach zu finden. Das hat ca. so gut funktioniert, wie man sich das jetzt vorstellt, und um die Dämmerung herum standen wir, ohne Weg, mitten im Wald. Das wäre ziemlich blöd gewesen, wenn wir keine Ausrüstung mitgehabt hätten. Aber nachdem wir ja geplant gehabt hatten, draußen zu schlafen, und einen zehn Liter Kanister mit Wasser mit hatten, war’s uns eigentlich relativ wurscht. Wir haben es dann geschafft, uns mit der anderen Gruppe zum Schlafen zu treffen, sind dann in der Früh aber wieder getrennt zum Lagerplatz gegangen. Diesmal mit Karte, was aber nichts daran geändert hat, dass wir nach ca. eineinhalb Stunden wieder mitten im Gemüse gestanden sind. Irgendwie haben wir einen Weg nach Hause gefunden. War irrsinnig leiwand.
  • Gruppe „wussten nicht, dass wir einen Namen brauchen“ dachte alles ein bisschen zu vereinfachen und versuchte sich an markierte Wanderwege zu halten, was sich bei Nacht und Dunkelheit doch als etwas schwierig heraus stellte. Als wir wieder wussten, wo wir waren, lag eine ewig lange, extreme Steigung vor uns, die wir überraschenderweise ganz gut meisterten. Nachdem wir uns mit der zweiten Gruppe einen Treffpunkt ausgemacht hatten trafen wir uns auch dort und suchten uns einen Nächtigungsplatz. Unter freiem Sternenhimmel schliefen wir bis in die frühen Morgenstunden und machten uns wieder getrennt auf den Heimweg. Die Karte führte uns über Wege, die nicht existieren und zu Orten, zu denen wir eigentlich gar nicht hin wollten – die andere Gruppe jedoch schon, sie aber nicht fanden.

Nachdem alle vom Hike zurückgekehrt waren, was an ein Wunder grenzte, fuhren wir einmal nach Tulln, um Kanu fahren zu gehen. Wir mieteten Kanus für eine Stunde, und bauten unter anderem ein Superkanu (alle Kanus aneinander gehängt, eine Person paddelt) und einen Katamaran (Zwei Kanus nebeneinander – lässt sich wesentlich besser steuern). Die Wahrscheinlichkeit, mit einem Kanu auf ruhigem Gewässer zu kentern, beträgt übrigens 20 %.

Am Freitagabend machten wir unser Abschlusslagerfeuer. Denn auch wenn wir es kaum glauben konnten, neigte sich unser Lager leider dem Ende zu. Bei Gesang und Gitarrenklängen ließen wir das Lager am Feuer ausklingen, und am nächsten Tag besuchten wir noch zum letzten Mal das Schwimmbad. Am Samstag Abend feierten (fast) alle Catis Geburtstag, außer ein paar auserwählte, die beim GuSp Nachtgeländespiel aushalfen Kinder zu erschrecken und anzumalen.                          

Funfact: Die GuSp wussten bis zum Ende ihres Lagers nicht, wer die „20“ komischen Gestalten im Wald waren. In Wirklichkeit waren es 5 RaRo. (Beschwerden bezüglich eventuell traumatisierter Kinder bitte an die GuSp Leitung)

Die 5 Erschrecker stießen erst kurz nach Mitternacht zur Geburtstagsfeier dazu.

Am nächsten Tag war es auch schon Zeit, alles abzubauen. Vor der Abreise versicherten uns die Nachbarn noch einmal, dass wir jederzeit willkommen sind, ihren Pool zu benutzen.

Die Heimreise verlief, bis auf das Tetris Spiel mit dem Pfadibus, wesentlich unspektakulärer als die Anreise, und am frühen Nachmittag des 5. August sind alle RaRo (plus/minus 10%) wieder in Wr. Neudorf angekommen.

geschrieben von: RaRo: A NEW HOPE

PS: weitere Bilder und live News von unseren Aktivitäten gibt es immer auf unserer Instagram Seite: @instant.raro