Ich lernte unsere Gäste beim Oktoberfest kennen. Verwandte unseres aufgenommenen Brüderpaares aus Floridsdorf sowie ein langjähriger Freund unseres englischsprachigen Gastes Esahak stießen im Laufe des Tages dazu.
Da wir am Abend unseren Gästen noch ein paar Impressionen aus Wien zeigen wollten, beschlossen wir per Badner Bahn nach Wien zum Heldenplatz zu fahren und dem Konzert „Voices for Refugees“ beizuwohnen. Vereinbart war, Chrissi und ich holen sie vom Pfadfinderheim um 17:45 Uhr ab, und wir treffen die anderen Pfadfinder um 18:00 Uhr bei der Badner Bahn.
Ich war rechtzeitig da um die „abmarschbereiten“ Gäste mitzunehmen (so zumindest meine Vorstellung). Unsere Gäste waren allerdings gerade bei der Fertigstellung ihres Abendmahles….
Zuerst wollte ich sie noch antreiben (Zeit ist ja in meiner Welt eine knappe Ressource – zumindest bilde ich mir das ein). Es war ihnen auch total unangenehm und sie wollten sofort und ohne essen aufbrechen.
Chrissi und ich beschlossen jedoch alle anderen kurz über eine neue geänderte Abfahrtszeit (wann war noch unbekannt) zu informieren und ließen unsere Gäste noch in Ruhe fertig essen. Diese wiederum ließen es sich nicht nehmen, uns in ihr Zimmer im Pfadfinderheim einzuladen und am Abendessen teilzuhaben. Widerstand war zwecklos. Es gab Reis (auf syrische Art) und eine Sauce (über den Inhalt der Sauce haben Chrissi und ich unterschiedliche Erinnerungen) sowie Fladenbrot, Gemüse und Thunfisch. Es war jedenfalls ausgezeichnet und anders als „zu Hause“.
Und ja, wir kamen noch rechtzeitig zum großen Konzert am Heldenplatz…..
Geschrieben von: Martin