Am 24. Dezember 2014 trafen wir uns um 9:00 Uhr am Vormittag beim Pfadiheim, um mit den Vorbereitungen zu beginnen. Wir CaEx waren zuständig für die Ausgabe des Friedenslichts sowie für die Verteilung der Maroni und Braterdäpfel an hungrige Besucher.
Den Punsch haben die RaRo zubereitet und gegen eine freie Spende ausgegeben. Wir CaEx wechselten uns damit ab, 1.) die Erdäpfel und Maroni in der Küche vorzubereiten, 2.) diese auszugeben und 3.) das Friedenslicht zu verteilen. Viele Besucher holten sich das Licht, blieben nach dem Entzünden ihrer Kerze aber noch, um sich mit Freunden, Bekannten und auch anderen zu unterhalten und um die köstlichen Maroni, die Erdäpfel und den Punsch zu genießen. Gegen eine freie Spende verteilten wir außerdem noch die von uns selbst gemachten Weihnachtssüßigkeiten und das Vogelfutter, welches die Biber in ihrer Heimstunde vorbereitet hatten. Alle Spenden des Friedenslichts gehen an das Projekt „Helfen mit Herz und Hand – Medizinische Versorgung im Himalaya“ der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs. Es war sonnig, windig, aber warm und es hat uns sehr viel Spaß gemacht!
Weitere Informationen zum Projekt
„Medizinische Versorgung im Himalaya“ der PPÖ
Der Binnenstaat Nepal liegt in Südasien, eingegrenzt von Indien im Süden und Tibet im Norden. Mehr als ein Drittel des Landes liegt höher als 3000 Meter. Deshalb wird das Land auch oft das „Dach der Welt“ genannt. Ein großer Teil des Himalaya-Gebirges zieht sich durch Norden des Landes und acht der zehn höchsten Berge der Welt, darunter auch der Mount Everest sind dort zu finden. Nepal gehört laut Berichten der Vereinten Nationen zu den ärmsten Ländern der Welt. Das einstige Königreich ist gezeichnet von Bürgerkrieg und weitverbreiteter Korruption der Polizeibehörden und der Staatsverwaltung. Dies trägt dazu bei, dass die Bevölkerung kein Vertrauen in die bestehende Regierung setzt und keine Hilfe erwartet. Trotz internationalem Druck wurden die Forderungen nach Entwicklungsprogrammen zur Armutslinderung von Übergangsregierung lange Zeit erfolglos umgesetzt. Besonders in den entlegenen Tälern leben die Menschen in Armut und es mangelt ihnen an essentieller Infrastruktur sowie an medizinischer Grundversorgung. Nahrungs- und Hygienemangel gehören hier zum Alltag.
Tsum Valley
Eines dieser Täler ist Tsum Valley. Es liegt in der Hochgebirgsregion im Nordosten Nepals nahe der tibetischen Grenze. Das Tal wird von ca. 5000 Menschen bewohnt und ist nur 4 Monaten im Jahr durch einen 6-Tages Fußmarsch über steile enge Pfade erreichbar. Die restliche Zeit sind die Wege durch starken Schnee- oder Regenfall kaum, bzw. gar nicht begehbar. Die Menschen leben hauptsächlich von der Landwirtschaft (Reis und Kartoffeln). In den Dörfern ist keine Infrastrukturen wie sanitäre Einrichtungen und vor allem keine medizinische Versorgung vorhanden. Im gesamten Tal gibt es keinen Arzt. Die Menschen verrichten ihre Notdurft im angrenzenden Bach aus dem auch das Wasser zum Kochen und Trinken entnommen wird. In den Häusern wird auf offenem Feuer ohne Rauchabzug gekocht. Die Folgen davon sind Infektionen und schwere Lungenschäden, die aufgrund der medizinischen Unterversorgung nicht behandelt werden können. Vor allem die Kinder leiden unter Krankheiten wie Krätze und Läusen. Viele Krankheiten die bei uns mit Antibiotika behandelt werden können, führen dort zum Tod.
Das Hilfsprojekt – Medizin im Himalaya
Der österreichische Verein Chay-Ya hat es sich zur Aufgabe gemacht in diesem Tal eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen und so eine medizinische Versorgung zu gewährleisten. Durch eine Umfrage der Dorfbewohner, stellte sich heraus, dass sie sich eine medizinische Versorgung wünschen. Seit 3 Jahren reist die gebürtige Vorarlbergerin und Gründerin von Chay-Ya, Sabine Klotz, jährlich mit einem Team bestehend aus freiwilligen Ärzten und Helfern in das Tsum-Valley. Während der 6-8 Tage beschwerlichen Fußmarsches werden ca. 2 Tonnen Hilfsgüter mit Eselkaravanen zum Dorf Lar (3250 m Höhe) gebracht. Unterwegs schlagen sie mehrere Health-Points auf, um Grundprobleme wie Zahnbeschwerden, Läuse und Krätze zu behandeln. Zusätzlich werden für die dort ansässigen Schulkinder Hefte, Stifte, Rucksäcke und warme, saubere Kleidung mitgenommen.
Ehrenamtliches Engagement
Alle Mitglieder von Chay-Ya arbeiten ehrenamtlich und tragen die Kosten für die Reise selbst; die Hilfsgüter (Schulsachen, Kleidung, Medizin- und Hygieneartikel) werden durch Spenden finanziert. Eines ihrer Ziele ist es, eine Krankenstation an einem zentralen Ort in dem Tal zu errichten, damit die Bevölkerung zukünftig bei kleineren medizinischen Anliegen unabhängig ist. Weiters ist die Wissensvermittlung zu Hygiene und Bildung dem Verein ein Anliegen. Sabine Klotz, Leiterin des Projektes: „Wir geben unser Wissen weiter, denn ohne hygienisches Wissen und Bildung werden sich ihre Lebensumstände nicht verändern. Aber den Wandel müssen die Menschen selbst herbeiführen.“ Dieses Vorhaben wird im Rahmen des „Helfen mit Herz und Hand Projektes“ (HHH) von den PPÖ unterstützt.
Das Haus mit insgesamt 60 m² wird aus 4 Räume (2 geschlechtergetrennte Schlafräume, 1 Geburtenstation und 1 Behandlungsraum) bestehen. Durch die gewonnene Wasserkraft vom angrenzenden Fluss soll ausreichend Strom erzeugt werden um das Haus zu versorgen. Zusätzlich werden zwei BewohnerInnen in den nächsten zwei Jahren in Kathmandu zu KrankenpflegerInnen ausgebildet.
Was passiert mit den Spenden?
Ziel ist es, den Bau einer Krankenstation, in welchen die Bewohner des Tales behandelt und untergebracht werden und dessen Einrichtung, zu finanzieren. Gesamtkosten: 40.000,– Euro.
Weitere Informationen zum Helfen mit Herz und Hand finden sie auf der Homepage der PPÖ.
Geschrieben von: CaEx