CaEx Sommerlager 2012

Am Sonntag, dem 15. Juli ging es für die CaEx los mit dem „Unternehmen Sommerlager“. Die Fahrräder und drei Materialkisten hatten wir schon am Freitag mit dem „Haus-zu-Haus“-Transport der Bahn weggeschickt, die Zelte und Material für den Aufbau nahmen wir in einer kleineren Metallbox auf die Bahnfahrt mit.

Die Anreiseroute: mit der Badner Bahn bis Philadelphiabrücke, von dort mit der U6 zum Westbahnhof. Mit der ÖBB reisten wir weiter nach Linz, dort Umsteigen in die Regionalbahn. Das letzte Stück der Reise bis St. Georgen machten wir mit der Attergaubahn – eine Fahrt mit dieser „Tschutschubahn“ ist immer ein Erlebnis.

Nun wartete auf uns ein äußerst harter Marsch von über 2 km mit vollem Gepäck, den Zelten und der schweren Materialbox, am Ende ging es noch durch das kleine Dörfchen Eggenberg, wo eine Steigung zu überwinden war. Ein Muskelkater und Rückenschmerzen am nächsten Tag waren vorprogrammiert! Bei strömendem Regen bauten wir unsere neuen blauen Leichtzelte auf, die wir nach dem Jamboree 2011 verbilligt erstanden haben. Leider war bei allen Zelten irgendetwas kaputt. Wir verzichteten darauf, uns einen Hanger auszuborgen und sparten uns damit immerhin 120 Euro!

Mit dem weiteren Aufbau ließen sich die CaEx Zeit. Am Samstag stellten sie die erste Kochstelle auf, am Sonntag Vormittag die zweite. Zum Einkaufen setzten sich alle aufs Rad und fuhren nach St. Georgen, die Sachen wurden dann auf alle aufgeteilt. Im und rund um den Ort gab es sehr viele Geschäfte: Hofer, Eurospar, Billa, dm – dazu noch eine Kik-Filiale, ein Lagerhaus und ein Haushalts- und Eisenwarengeschäft, bei dem man alles Mögliche bekam. Wir konnten dort ein Frisbee, einen Volleyball und Campingstühle kaufen – alles Dinge, die das Lagerleben für die CaEx noch viel schöner machten. Beim Bauen beschränkten wir uns auf das Notwendigste: Zu den Kochstellen kam nur noch eine Art Arbeitstisch, auf dem wir Holz sägen oder Geschirr abwaschen konnten. Einige hatten keinen zusammenklappbaren Campingstuhl mit, daher bauten Cristian und Mario aus Rundhölzern, Brettern und Nägeln eine Bank mit Rückenlehne, auf der drei Personen bequem sitzen konnten. Die Sitzbank war sogar mit einer Halterung für eine Getränkedose ausgestattet!

Der Lagerplatz bietet alles, was das Herz begehrt: Jede Menge Rundholz, Bretter und Ziegel zum Bauen, Duschen, Wasserstellen. Auch mehrere Verteilerboxen gibt es, von denen man sich Strom holen kann. Die Infrastruktur ist ideal für Großlager wie das Planet 2013, zu dem wir nächsten Sommer fahren wollen.

Beim Aufstehen gingen wir es gemütlich an, Frühstück gab es um halb neun, spätestens um neun Uhr. Wir hatten feine Sachen wie Schoko-Müsli, Cornflakes, Käse, Wurst, Brot und Butter-Brioche. Die obligaten Inzersdorfer-Dosen, Marmelade und Nutella waren auch mit dabei. Nachdem die CaEx bei der Arbeitseinteilung anfänglich zu viel diskutierten, gab es ab dem dritten Lagertag einen Arbeitsplan, bei dem sich jeder nach Lust und Laune eintragen konnte. So funktionierte es besser.

Die Jugendlichen sind mittlerweile wunderbare Köche geworden. Fast immer wurde an den Kochstellen mittags und abends warm gekocht, viel Holz ging dabei drauf. Bei einer Feuerstelle hatten die CaEx viel zuwenig Gatsch unter die Waschbetonplatte geschmiert, schon beim dritten Kochen begannen die Bretter darunter zu rauchen. Glücklicherweise merkte Max das rasch, wir löschten schnell das Feuer. Am Tag darauf mussten die Jugendlichen die Kochstelle wieder neu machen. Die zubereiteten Gerichte waren sehr abwechslungsreich – als erstes gab es Tortillas. Es kam alles Mögliche auf den Tisch, z. B. Klassiker wie Schnitzel oder Schinkenfleckerl, leichte Kost wie etwa ein Nudelsalat, Süßes wie Kaiserschmarren und Palatschinken. Auch Gerichte wie Paprikahuhn mit Couscous oder Huhn asiatisch mit Gemüse und Reis sind kein Problem.

Natürlich waren auch andere Gruppen am Lagerplatz – und nicht alle waren Pfadfinder. Unsere unmittelbaren Nachbaren waren die GuSp der Gruppe Bad Vöslau/Gainfarn, auf der Nebenwiese lagerte die Jungschar Steyr, die zwischen zwei Dreibeine ein Volleyballnetz gespannt und mit Absperrbändern ein Feld markiert hatte. Außerdem waren da noch die Jungschar Mödling und die CaEx aus Egelsee bei Krems. Die CaEx Wiener Neudorf nutzten untertags jede Gelegenheit zum Spielen, sie waren allen anderen klar überlegen.

Häufig vertrieben wir uns die Zeit mit Gesellschaftsspielen. Wir spielten „Kampf-Uno“ (das Draufhauen, wenn eine Sieben fällt, ist nicht jedermanns Sache!), das Rollenspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“ (abends artete es manchmal in hitzige Debatten aus!) und das Würfelspiel „Mäxchen“. Das Spiel des SOLA 2012 war aber eindeutig Schnapsen. Die meiste Zeit lieferten sich die Jugendlichen und Leiter mehr oder weniger spannende Duelle. Besonders erfolgreich dürfte dabei Paul abgeschnitten haben – sofern er das nötige Kartenglück hatte.

Am Freitag – bisher hatten wir eher regnerisches und für den Sommer frisches Wetter gehabt – stand ein Ausflug ins Hallenbad Vöcklabruck am Programm. Das Bad hatte an diesem Tag ab 14:00 Uhr geöffnet. Vorher war noch Gelegenheit, in den Ort zu gehen. Das Schwimmbad gehört offenbar zur örtlichen Schule, an diesem Nachmittag hatten wir es für uns alleine! Es war ein kleines Becken, 20 Meter lang und bis 1,50 Meter tief, es gab einen Wasserball zum Spielen. Sehr angenehm war das!

Am Sonntagabend kam Natascha nach, ab Montag verbrachte Lukas als zusätzlicher Leiter mit uns das Lager. Da die Jungschar Steyr schon nach Hause gefahren war, borgten wir uns bei der Lagerverwaltung das Volleyball-Equipment aus, stellten das Netz auf und konnten dann nach Lust und Laune weiterspielen. Inzwischen war eine große italienische Gruppe am Lagerplatz angekommen, die ihr umfangreiches Material mit LKW transportiert hatte. Ungefähr 150 Pfadfinder aus Padua machten hier ihr Gruppen-Sommerlager.

Biggi, Natascha und Kathi übten sich fleißig und intensiv im Gitarrespielen und studierten Lieder aus der Liedermappe ein, die sie am abendlichen Lagerfeuer zum Besten gaben. Paul scheint ein Faible für „Bohemian Rhapsody“ zu haben. Die CaEx waren sehr hilfsbereit und planten für die Gainfarner GuSp ein Geländespiel unter dem Motto „Oberösterreich sucht den Superstar“. Ich muss sagen, da waren sie wirklich äußerst kreativ, entwarfen eine stimmige Story! Das Spiel hat den Gainfarner Kindern sehr gut gefallen. Auch bei einem abendlichen „Schmuggel-Spiel“ der Gainfarner halfen sie gerne mit – belohnt wurde die Unterstützung mit Süßigkeiten.

Am Dienstag war es endlich einmal sommerlich. Wir fuhren mit dem Rad nach Attersee ins Erlebnisbad. Neben dem Strandbad im kalten See gibt es noch ein Badebecken, in dem das Wasser nicht ganz so frisch ist. Am See gab es eine Rutsche und ein Trampolin, beim Becken war eine lange kurvenreiche Rutschbahn. Gemütlich chillten wir in der Sonne, spielten Schnapsen, gingen in die Cafeteria oder badeten kurz mal im See. Abends veranstalteten wir an den Kochstellen eine Grillparty mit Käsekrainern, Koteletts und Rippchen.

Ab Mittwoch begannen wir ohne Stress mit dem Lagerabbau. Zuerst wurden die Kochstellen umgelegt, am späten Abend bauten wir die Sitzbank und den Sägebock ab, donnerstags räumten wir nach einer letzten witzigen Volleyball-Exhibition das Spielfeld weg. Es wurde heiß, am Freitag herrschten hochsommerliche Temperaturen. Die Zelte wurden beinahe trocken, glücklicherweise hatte Lukas in seinem Auto genug Platz dafür! Der Marsch zum Bahnhof war auch ohne Zelte (nur mit persönlichem Gepäck) schweißtreibend genug! Am Westbahnhof wurde im ÖBB-Zug durchgesagt: „Wir hoffen, Sie hatten eine angenehme Fahrt.“ – Nein, hatten wir nicht! Wir saßen in engen Sechser-Abteilen mit viel zuwenig Platz fürs Gepäck, die Klimaanlage war der Sommerhitze klar nicht gewachsen. Völlig durchschwitzt und groggy kamen wir am Bahnhof Wiener Neudorf an. Am Parkplatz gratulierten wir Kathi, die am 30. Juli Geburtstag hatte, beim Abschied noch zum Geburtstag und überreichten ihr einen mit Liebe gekauften Schoko-Gugelhupf.

Geschrieben von: Stefan