Pfila Leibnitz 2002 – und die Dehnbarkeit der Zeit

Allgemein angenommen dauert das Pfingstlager knappe 3 Tage(Sa-Mo), warum es sich in Wirklichkeit jedoch anders verhält, erfahren Sie, wenn Sie den nächsten paar Zeilen aufmerksam folgen.

Treffpunkt Donnerstag, 19 Uhr im Pfadfinderheim, äußerst praktisch, dass zufällig der Ca/Ex-Heimabend gleichzeitig stattfand, deswegen gab es auch keinen Mangel an arbeitswilligen Träger(inne)n. Unglaublich was in so einen Bus alles hineingeht, Kompliment auch an die Herren beim Einladen, ein bisserl schneller hätte es halt gehen können.

Am Freitag, nachdem die Rucksäcke der WiWö verladen waren, machte sich die erste Vorhut der RaRo Richtung Leibnitz auf. Begleitet von viel gutem Willen und wunderbarer Musikbeschallung (super DJ!) erreichte unser schwer bepackter Ducato auf halbem Weg nach Leibnitz sogar die erlaubte Höchstgeschwindigkeit.

Am Lagerplatz angekommen und nach kurzer Zeltplatzaufteilungs – Diskussion zeigte, dass durch schwere Arbeit mittlerweile muskelbepackte, Einsatzteam der Rover was Schnelligkeit und Präzision bedeutet. Innerhalb kürzester Zeit wurde unter skeptischer/neugieriger Beobachtung der Nachbargruppe der Ducato ausgeladen und das erste Weißzelt hochgezogen. Nach abgeschlossener Lichtmontage und Einlagern des Gepäcks und der Lebensmittel begaben sich die mittlerweile vollständig versammelten RaRo nach Leibnitz auf die verzweifelte Suche nach einer Pizzeria. Nach langem hin und her, in irgendeiner finsteren Ecke von Leibnitz, direkt gegenüber eines zwielichtigen Lokals, das gerade Schauplatz einer Polizeirazzia war, bekamen wir in einem doch recht rustikalen Ambiente prompt wohlschmeckende Pizzen serviert.

Im Laufe des Samstag Vormittags trafen dann auch die WiWö, GuSp und CaEx ein. Der verbleibende Tag diente dem Aufbau der Zelte und Lagerbauten und einem kurzen Besuch im Freibad von Leibnitz. Durch mangelnde Motivation und diverse Auffassungsdifferenzen der Zuständigkeiten musste nach dem Badbesuch wegen der aufziehenden Gewitterfront noch schnell das zweite Weißzelt aufgebaut und der gesamte Lagerplatz windfest gemacht werden.

Der Sonntag war, beinahe schon traditionell, als Gemeinschaftstag geplant. Nach dem Mitagessen wurden altersgemischte Gruppen gebildet und es begann ein sehr feuchtes Abenteuer. Aber da es kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung gibt (danke Anita!), war es trotzdem ein Riesenspaß denn Bernhard zu foppen, mit geschicktem Einsetzen von Wissen und Jokern zu brillieren oder einfach nur im Trockenen Kekse zu mampfen. Nach abendlicher Grillerei verlebten wir noch ein gemeinsames Lagerfeuer mit vielen Beiträgen und altbekannten Melodien.

Am Montag war Abbau auf dem Programm. Zelte zerlegen, putzen und verpacken, Material einladen, Kochstellen (selbst jene die nie verwendet wurden) wieder zerlegen, Lagerplatz säubern und ab Richtung Heimat. An diesem Punkt ist für die meisten das Pfingstlager zu Ende. Einige laden noch den Ducato aus, und das war es dann.

Für das Material ist das Pfingstlager allerdings längst noch nicht aus. Bis jedes Zelt, jede Schere und jeder Ball wieder an dem Punkt angelangt ist, an dem die Reise gestartet ist, können Wochen, Monate, man munkelt sogar Jahre vergehen. Das Pfingstlager dauert also von 2 Tagen für WiWö bis zu mehreren Jahren für die letzte Plane – alles eine Frage der Betrachtung

Geschrieben von: Georg