Weltweit gibt es momentan 60 Millionen Pfadfinder*innen, und wir sind zwar die meiste Zeit nur lokal aktiv, also in unseren Gruppen und Gemeinden. Doch regelmäßig gibt es auch internationale Großlager, auf denen Pfadis aus unterschiedlichsten Kulturen aufeinandertreffen. So geschehen dieses Jahr: Zum World Rover Moot 2025 in Portugal kamen über 5000 Rover zusammen, das sind die Pfadis von 18-25, um sich auszutauschen und Portugal zu erkunden. Darunter waren auch sieben RaRo und Leiter_innen aus Wiener Neudorf, die in Lissabon, Porto, Ovar und vielen weiteren Orten Portugals mit Pfadis aus der ganzen Welt zusammenkamen.
Wir trafen uns alle in Lissabon für die Eröffnung des Moots: Tausende Zelte stellten wir auf neben der zweitlängsten Brücke Europas (17,2 km). Doch sogleich hieß es auch schon wieder Abschied nehmen. Für das Moot werden alle Teilnehmer_innen in verschiedene Paths aufgeteilt, jedes Path reiste von Lissabon aus in eine andere Ecke Portugals. So sahen manche von uns die fantastischen Altstädte dieses Landes mit seiner langen Geschichte, andere gingen in die Natur, manche durften gar mit dem Flugzeug weiter auf eine der vielen portugiesischen Inseln fliegen. In unseren Paths übten wir englisch, spanisch, portugiesisch und vieles mehr mit unseren Patrullenmitgliedern, die aus fast allen Ländern der Welt angereist waren; wir tauschten Abzeichen und Halstücher und erkundeten gemeinsam Wälder, Berge, Strände und Städte. Wir lernten die portugiesische Entspanntheit kennen und ließen uns ordentlich Zeit, kulinarisch kamen wir voll auf unsere Kosten (zumindest die meisten von uns).
Nach fünf Tagen waren die Paths zu Ende. Dann trafen sich sämtliche Teilnehmer*innen südlich von Porto für weitere fünf Tage Großlageratmosphäre. Während die Rover auf Path waren, hatte das International Service Team (alle über 25) die portugiesischen Pfadis bei den Vorbereitungen unterstützt. Es gab einen riesigen Lagerplatz im Wald, Sanitäranlagen, eine Kantine, mehrere Bühnen, eine Zeltstadt für die Kontingente der verschiedenen Länder, Essensstände, und vieles mehr. Wenn wir einmal eine freie Minute hatten, konnten wir nach Herzenslust erkunden, ein Highlight zum Beispiel die Kontingentszelte, wo jedes Land die eigene Kultur zur Schau stellte. Aber so einfach war das nicht, denn nach der Eröffnungsfeier am Meer gab es volles Programm für alle: Ein Strandtag, ein Ausflug in das Nachbarstädtchen oder Aktivitäten auf dem Lagerplatz; ein Tag der offenen Töpfe, Karaoke, Silent Disco und so weiter. So viel zu tun, aber so wenig Zeit!
Am letzten Tag fluteten alle Teilnehmer*innen und das Team die Stadt Porto und erkundeten gemeinsam. Nach der abendlichen Abschlusszeremonie mussten wir uns dann verabschieden. Es flossen viele Tränen, aber vielleicht sieht man die neuen Bekanntschaften ja dann wieder auf dem nächsten Großlager.
Wenn auch ihr Interesse habt, einmal an einem internationalen Großlager teilzunehmen, gibt es viele Möglichkeiten für die meisten Altersstufen. Informationen dazu findet ihr auf der Webseite der PPÖ (ppoe.at) oder bei euren Leiter_innen.
Geschrieben von: Julian
